Lapis Lazuli – ein Versprechen

Verlag: edition moKKa, Wien 2014, 72 Seiten, 12,50 €
ISBN 978-3-902693-57-0

In Lapis Lazuli geht es um eine junge Frau, Meli, die mit prekärem Journalismusjob und gescheiterter Ehe kämpft, durch die eigenwillige Alt-Hippie-Babysitterin ihres Sohnes neue Aspekte der aktuellen Griechenlandkrise entdeckt und vom Entwicklungshilfeprojekt ihres zukünftigen Ex-Manns wenig hält, zumal dieser zwar gerne die Welt samt schöner Afrikanerin rettet, aber wenig für die eigene Familie tut.

 

Rezensionen:

„Ein ganzes Bündel an ziemlich zeitgemäßen Themen, vom krisengeschüttelten Griechenland über dubiose Entwicklungshilfe-Projekte bis zur Sensationssucht der Medien hat Eva Holzmair in ihr Stück ,,Lapis Lazuli – Ein Versprechen“ gepackt. Und trotz dieser beinahe programmatischen Weltzugewandtheit spielt die bittere Komödie, die derzeit als Uraufführung im Innsbrucker Westbahntheater zu sehen ist, auf engstem Raum, im beschaulichen Wohnzimmer oder – genaugenommen – auf einer noch beschaulicheren Wohnzimmercouch.
Von der Verkommenheit der Welt also ist in ‚Lapis Lazuli‘ vornehmlich die Rede, szenisch wird ganz anderes gespielt: Eine alleinerziehende Mutter (Therese Hofmann) sucht ihren Platz im Leben, will sich von ihren Eltern (Christine Stöckl, Franz Sulzenbacher) emanzipieren, vieles besser machen, sich verlieben (in einen von Chdstoph Stoll gespielten Journalisten) und mit der besten Freundin (Gabriele Czerny) davon schwärmen, während die verpeilte Viola (Lisi Tilsch) ihren kleinen Sohn bespaßt. Hinter dieser gefälligen Seifenoper-Konstellation tun sich ungleich existenziellere Abgründe auf, Lebenslügen werden aufgetischt und mit kriminalistischem Spürsinn zerpflückt.“

(jole) in der Tiroler Tageszeitung, 27. Mai 2015

„Konrad Hochgruber vertraut in seiner Inszenierung von ‚Lapis Lazuli‘ ganz dem filmhaften Erzählfluss des Stücks und der Spielfreude seines Westbahn-Theater-Ensembles. Und diese im zeitgenössischen Theater eher seltene Wendung ins konstruktiv Positive hat zuletzt sogar etwas geradezu erfrischen Berührendes und Befreiendes.“

Christine Frei im Stadtblatt Innsbruck, 10./11. Juni 2015

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